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HB-IDF

Gibt es die Hysterie wegen Zugluft auch im Ausland, oder ist das eine deutsche Marotte?

Wer in überhitzten Zimmern, Fahrzeugen usw. die Fenster aufreißt, um Frischluft hineinzulassen, hört prompt den Aufschrei: "Es zieht!!" - meist aus weiblichem Mund ;-))

Mir wurde mal erzählt, das sei ein sehr deutsches Phämomen und z.B. in den USA fast unbekannt. Auch der Begriff "Zugluft" existiere in vielen Sprachen nicht. Stimmt das? Oder hat man in anderen Ländern genauso viel Angst vor Zugluft?
Frage Nummer 5054

Antworten (12)
wurzelkitt
Schlechte Zugluft gibts derzeit nur in deutschen ICEs.
Noxpolaris
Angeblich werden wir Deutschen im Ausland manchmal sogar "Ziehts" genannt :) Aber im Vergleich zu den Zwangsvorstellungen anderer Völker, wie im beigefügten Link ersichtlich, ist das ja nur eine liebenswerte Marotte.

PS: Manche können froh sein, dass hier keine Kalauerkasse existiert. Sonst wäre das Armenhaus ihre einzige Zukunftsperspektive.
Noxpolaris
PS: Zitat aus obigem Link

Pa-leng, Frigophobie

Unter diesem Phänomen mit Schwerpunkt in Südostasien, China und vor allem Taiwan versteht man einen ausgeprägten Angstzustand mit unverhältnismäßiger Furcht vor Kälte und Wind. Und zwar nicht vor den Folgen dieser meteorologischen Einflüsse, sondern wegen der Überzeugung, Kälte und Wind verursachten Müdigkeit, Impotenz oder Tod. Die Folgen kann man sich denken: Die Betroffenen tragen vorsorglich und fast zwanghaft schwere Kleidung, oft übermäßig viel übereinander. Diese Ängste werden vor allem durch die kulturspezifische Auffassung verstärkt, es handele sich tatsächlich um eine organische Störung. Und diese ist nicht nur auf obige Regionen beschränkt, auch in Mexiko, Zentral- und Südamerika gibt es ähnliche Syndrome mit dem Namen Agua frio, Aire frio oder einfach Frio."

Da sind wir wirklich Waisenknaben...
sininen
Ach, da haben wir es wieder, die Deutschen beklagen sich am liebsten über sich selber. Ich habe in Spanien gelebt und lebe z.Zt in Finnland. Ja, vielleicht gibt es keine guten sprachlichen Entsprechungen für "Zugluft", aber das heisst doch nicht, dass Spanier und Finnen Zugluft lieben. In jedem der Länder habe ich Menschen verschiedener Herkunft erlebt, die das Autofenster zumachen. Ach Gottchen, aber wenn man Deutscher ist, dann ist das peinlich. Genau wie wenn man sich als Deutscher gestört fühlt. Leute aus anderen Ländern beschweren sich auch, aber bei denen ist das ja ok, sind ja keine Deutschen. Ich kann nur sagen, seit ich im Ausland lebe, weiss ich die Deutschen wegen vieler Dinge SEHR zu schätzen.
sininen
(Fortsetzung oben) Was das ist? Deutsche können wirklich einigermassen normal über Probleme reden (die Spanier sind voll mit moralischen Vorstellungen und die Finnen nerven mit ihrem Schweigen auch manchmal sehr, weil man dauernd RATEN muss, was jetzt wieder falsch ist. Auch nicht so toll), sie sind Ungewöhnllichem gegenüber ziemlich aufgeschlossen und lachen gern über skurrile Witze. Und lösungsorientiertes Handeln finde ich in Deutschland auch öfter als woanders. Meine Meinung.
Noxpolaris
@Sininen: Da hast Du 100% recht. Seit ich 2,5 Jahre im Ausland war (und nicht mal irgendwas Exotisches, sondern EU-Europa), kommt mit D meistens wie ein Paradies vor- egal ob Lebensmittelpreise, Verhalten im Straßenverkehr oder Allgemeinbildung der Kollegen.
HB-IDF
Naja, ich kann mich an so manche schauerliche Auto-, Bus- und Zugfahrt in meiner Kinderzeit erinnern, bei der uns Mütter, Tanten, Omas etc. trotz Hitzestau kaum ein Quentchen Durchzug gestatten wollten. Zur Begründung meist gruseligste Krankheitsphantasien. Wie froh war ich immer, wenn ich mit meinem Vater allein fahren konnte. Ich weiß ja nicht, wie es woanders ist, aber in dieser Hinsicht scheint mir eine bestimmte Frauengeneration bei uns besonders hypochondrisch zu sein. Manchmal kommt es auch von nörgeligen älteren Herren, ist aber seltener ;-)))
Ambull
Bin mit einem Zugluftphobiker seit Jahrzehnten verheiratet.
Meine Lieblingsanekdote ist die von unserer Hochzeitsreise in Kalifornien, wo wir genau zehn Minuten mit unserem Mitecabriolet offen fahren konnten, bis der Gatte bemerkte: es ZIEHT! Von da an nur noch mit geschlossenem Verdeck. Drei Wochen. Bei minimal 30 Grad im Schatten. Wegen Stirnhöhle. Und Nacken.
Aber seine guten Seiten überwiegen einfach....

Mir ist im Ausland auch noch nie dieser Aberglaube vom todbringenden Luftzug begegnet.
Blaue_Fee
Die Amerikaner haben überall Klima-Anlagen, deshalb machen die keine Fenster auf ...
HB-IDF
@Ambull: Das ist ja eine göttliche Geschichte .... die Stirnhöhlen... ;-))
sininen
Ja, HB-IDF, wenn wir von früher reden, dem Deutschland, in dem in jedem Hausflur mindestens vier Verbotsschilder ("Fahrräderabstellen verboten", "Hund müssen draussen bleiben", "Spielen verboten", "Mittagsruhe von _ bis_") hingen und man Wäsche nur innerhalb der Woche draussen aufhängen durfte, dann kann ich Ihnen nur beipflichten: Schrecklich!! Aber die Zeiten sind zum Glück vorbei. Jedenfalls fast überall.
Gut, das hat nichts mit Zugluft zu tun, aber es zeigt noch den Muff aus dem wir kommen. Was ich witzig finde: In Spanien klagen die Frauen immer von "baja tensión" (Wörtlich: niedrige Spannung) gemeint ist "niedriger Blutdruck". Der ist immer an allen möglichen kleine Malaisen schuld. Nur so viel zu deutschen Weichei-Frauen ;-D
HB-IDF
In der schlechten Zeit nach dem Krieg mit den alten Häusern und Ofenheizung waren Kälte, Feuchtigkeit und undichte ziehende Fenster sicher für viele auch ein ernstes Gesundheitsproblem. So habe ich mir später die übertriebene Angst meiner älteren Verwandten vor Luftzug, Wind und Kälte zu erklären versucht ("Oh ist das hier frisch, ohne Kopftuch holt man sich ja was weg!") ... LOL...