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MNdot

Gobelin 30er Jahre

Ich habe vor Kurzem einen Gobelin erworben. Es ist kein direktes Heimatmotiv, auch wenn der Schäfer, die Schafe u. die Hütte rechts im Bild ähnliches vermitteln mögen.
Die drei wirklich interessanten Details sind:
1. Die Mildmitte konzentriert sich auf eine Brücke.
2. Die Fahrzeuge auf der Brücke müssen von der Form (z.B. Kotflügel) aus den 30ern stammen.
3. Vermutlich - um die Brücke in den Blickmittelpunkt zu rücken - wurden im linken Teil die Bäume etc. einmal gespiegelt gewebt.
Ich habe die Vermutung, dass es sich bei der Brücke um die "Autobahnbrücke Siebenlehn" handelt, die in den 30ern die höchste Autobahnbrücke Europas war; zumindest deuten die Kfz und die Brückenform darauf hin.
Der Gobelin ist gewebt (nicht bedruckt), zirka 1,50m breit und 0,50m hoch.
Irgendwie erinnert es an ein Postmotiv. Ähnliche Gobelins gibt es von Rheinmotiven mit Schiffen o. Burgen...aber ich habe im Netz nichts Vergleichbares (Brücke, Autos) gefunden.
Kann mir jemand von Ihnen vielleicht mehr Auskünfte zu dem oder einem vergleichbaren Stück geben?
Das Bild des Gobelins ist hier abgelegt:
https://scontent-frt3-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xfp1/t31.0-8/12487173_1507739616188918_6197093111370693974_o.jpg
Frage Nummer 3000030585

Antworten (10)
bh_roth
Meine Frau meint, ein echter Gobelin müsste gestickt und nicht gewebt sein. Wir haben jedenfalls einen kleinen Gobelin, und der ist gestickt.
Sie meint weiterhin, dass es früher zum "Gelsenkirchener Barock" zählte, einen solchen Wandteppich zu haben. Also Staubfänger ohne großen Wert.
Aber das muss ja alles nicht stimmen.
MNdot
bh_roth, danke für die Antwort, die aber nicht ganz richtig und nicht weiterführend ist.
Ein Gobelin ist ein "gewirktes" Bild und kein "gesticktes"...siehe mehr hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gobelin-Manufaktur
Nix für Ungut!
bh_roth
Zitat Wiki: "Im Gegensatz zur Wirktechnik, die Farbflächen durch Einlegen verschiedenfarbiger Schussfäden in die gespannten Kettfäden entstehen lässt, werden beim Gobelin-Sticken die Fadenkreuze des Trägermaterials mit farbigem Stickgarn diagonal überstickt."
bh_roth
Nix für ungut!
elfigy
Ein Gobelin ist ein gewirktes (gewebtes) Bild.
Es erfordert hohe Webkunst.
Gobelin Stickerei imitiert gewirkte Gobelins.
Es gibt auch bemalte Stoffe, bei der die Malerei einen gewebten Gobelin vortäuscht.
elfigy
In der fränkischen Partnerregion Limousin gibt es in der Creuse einen Ort Aubusson. Die dortige Weberei besuchte ich mal . Man hat uns dort umfangreich aufgeklärt.
Auf deren Webseite kann man auch Gobelins gucken.

http://www.aubusson.de/aubussons
Gast
""""Ich habe die Vermutung, dass es sich bei der Brücke um die "Autobahnbrücke Siebenlehn" handelt, die in den 30ern die höchste Autobahnbrücke Europas war; zumindest deuten die Kfz und die Brückenform darauf hin."""""

Ich vermute eher ein Motiv in den Alpen, zumindest Hochgebirge. Deutlich sind die kahlen Steilwände erkennbar. Außerdem zeugen die Zwiebeltüme der Kirchen eher für den Alpenraum.
Zum Vergleich ein Bild von der "Autobahnbrücke Siebenlehn" in der Freiberger Mulde. Ohne Hochgebirgshintergrund!
MNdot
Ich bin ausgesprochen froh, dass nicht nur ich bei dem Thema im Nebel herum stochere.
Im Moment bleibe ich noch bei meiner Theorie, dass es sich um die Siebenlehnbrücke (Pfeiler, Brückenlager, Geländer, senkrechte Streben unter an der Brücke deuten darauf hin) handelt. Da die Brücke in den 30ern eine Besonderheit wegen ihrer Höhe war, macht es auch Sinn sie als Motiv zu verwenden. Vergleichbare Details in Brücken aus dieser Zeit - bis hin in die 60er - habe nirgendwo finden können.
Ich gehe davon aus, dass der Künstler die Brücke in einer "wild-romantischen" Berglandschaft darstellen wollte (die Landschaft um die Siebenlehnbrücke ist in der Realität flachwellig) und er hat damit ein alpines "Heimatbild" geschaffen. Vergleichbare Gobelins, die Motive der Schiffahrt auf dem Rhein zeigen, lassen z.B. den Drachenfels auch wie einen Dreitausender erscheinen - der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Bei der Datierung gehe ich bis maximal bis Ende der 50er Jahre mit. Dafür sprechen Material, Technik und Zustand des Gobelins aber auch die Darstellung der beiden Pkw, die mit ihren wuchtigen Kotflügeln, Trittbrettern und der Karosserieform z.B. an den Citroën Traction Avant erinnern, der bis 1957 produziert wurde.
Rätselhaft bleibt für mich die "Spiegelung" der Tannen am linken Bildrand. Hier habe ich noch keine Hinweise gefunden, wie so etwas technisch gemacht wurde. Gab es entsprechende "Programme" für eine automatische Fertigung (dann müsste es eine größere Auflage gewesen sein) oder wurde bei Handarbeit einfach nur umgekehrt gewebt? Dann hätte der/die FertigerIn das Motiv aber auch weniger "pfuschen" können...also doch maschinelle Fertigung mit entsprechender "Programmierung"?

However, ich danke allen für ihre Beiträge und hoffe insgeheim, dass es doch noch jemanden gibt, der mir irgendwann mehr dazu schreiben kann - ich bleibe auf jeden Fall daran.
elfigy
MNdot. Ich sehe, es ist dir ein großes Anliegen. Es wäre aber ein großer Zufall, wenn das hier jemand lesen würde, der wirklich etwas davon versteht.
Ich habe noch ein wenig recherchiert und einen Sachverständigen im net gefunden, der auch für Museen schon Tapisserien begutachtet hat. Wenn man so einen sucht, findet man hauptsächlich Auktionshäuser. Aber dieser hier scheint mir am geeignetsten. Vielleicht schreibst du ihm eine mail, du kannst ja erstmal fragen, wie hoch sein Honorar ist.

Link: http://svv.ihk.de/svv/content/home/sachverstaendiger.ihk?OID=8114
Watze
Es ist ein maschinengewebter Gobelin aus den 30er Jahren. Auf einer Jacquardwebmaschine hergestellt, die mit Lochkarten programmiert wird. Zu sehen in Hohenstein-Ernstthal im Textil und Rennsportmuseum. Dort ist auf einer Schautafel auch Ihr Wandbehang zu sehen. Er kostete zu Reichsmarkzeiten 4,38 RM und hatte die Bestellnummer 27/9263. Auf den Entwürfen zu den Wandbehängen wurden reale Bauwerke und Phantasielandschaften zusammenkomponiert.