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StechusKaktus

Ist Depression eine Krankheit?

Die herrschende Meinung sagt ja. Aber unterliegt diesem Krankheitsbegriff nicht eine genormte Psyche? Warum darf es denn keine besonders fröhlichen oder niedergeschlagenen Charaktere außerhalb einer Krankheit geben? Und warum zählen die Fröhlichen nicht als ebenso krank, denn auch diese weichen von der Norm ab. Oder haben wir es hier mit einer Verschwörung der Medizinindustrie samt Ärtzten zu tun?
Frage Nummer 55149

Antworten (16)
Musca
Ich bin mir gerade nicht sicher, ob du diese Frage ernst meinst. Jedenfalls hat es nichts mit Normen zu tun. Depression ist nicht mit Melancholie oder Niedergeschlagenheit zu vergleichen. Vielmehr ist eine absolute Antriebslosigkeit, die Unfähigkeit einfachste Dinge zu erledigen. Bis hin zur Suizidgefährdung, ohne konkreten Anlass. In meinem direkten Umfeld wurde ich mehrmals damit konfrontiert, glaub´mir, es ist nicht spassig.
Musca
spinnen wir den Gedanken doch mal weiter: ein Querschnittsgelähmter gilt nach vorherrschender Meinung als behindert, seine Physis weicht von der Norm ab. Sollte da ein Ausnahmesportler nicht auch als behindert, weil von der Norm abweichend, bezeichnet werden ?
Deho
Das hat nichts mit genormter Psyche zu tun. Depression ist eine Krankheit, weil man darunter leidet. Unter Krankheiten leidet man, unter Fröhlichkeit dagegen nicht (Höchstens andere, aber das ist ein anderes Thema).
hphersel
ich schließe mich Musca voll und ganz an. Eine Endogene Depression ist eine Stoffwechselstörung im Gehirn.sie kommt aus dem Nichts, hat keinen Auslöser oder einen anderen nachvollziehbare Grund. Sie ist keinesfalls zu vergleichen mit einer ereignisbezogenen "Depression" wie Jobverlus, Trennung vom Lebenspartner oder dem Gefühl, irgendwelchen äußeren Normen oder Vorstellungen nicht zu genügen.
StechusKaktus
Sind denn die meisten Depressionen nicht eher Reaktion auf psychosoziale Faktoren? In meiner Umgebung nehme ich die Symptome in erster Linie dort wahr, wo der Sinn im Leben fehlt, Unzufriedenheit über die Lebenssituation herrscht oder der Stress im Beruf schlecht verkraftet wird. Sobald diese Ursachen beseitigt sind, scheint sich oft eine "Heilung" einzustellen.Ach ja, und Ritalin bekommen die fröhlichen Kinder, die eben auch nicht in die genormte Psyche passen. Die werden dadurch trauriger All das erinnert mich sehr an den Film "Clockwork Orange", in dem auch der (zugegebenermaßen eher schlechte) Charakter eines Menschen geändert wird. Hier nährt sich das System bis auf wenige Ausnahmen selbst. Der wirtschaftliche Faktor dieser "Krankheit" ist einfach zu groß, als dass die Pharmaindustrie auf einen Hype verzichten kann.
Rockfan
@Stechi :eigentlich habe ich mich hier so gut wie "ausgeklinkt",aber Deine
Frage hat mich so sehr geärgert,dass ich einfach antworten MUSS!!
Wer jemals mit depressiven Menschen zu tun hatte,würde nie derartig
schnodderig über diese (sogar medizinisch anerkannte)Krankheit) urteilen!
Du hattest wohl bisher das Glück,keine depressiven Menschen in deiner Familie zu haben!Sei froh!!!
Gast
Ist Brechdurchfall eine Krankheit?
Doraa
Solche Fragen machen mich echt unglaublich wütend! Eine Depression hat nichts mit "ein bisschen niedergeschlagen" zu tun... Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal.... ;)
Rocktan
"Multiple exclamation marks", he went on, shaking his head, "are a sure sign of a diseased mind".

Terry Pratchett
hphersel
@techusKaktus: Du hast mit Deinen Beobachtungen durchaus Recht, aber Du unterscheidest nicht zwischen Endogener Depression (DAS ist eine ernste Krankheit) und einer durch äußere Einflüsse ausgelösten "Verstimmung", die oft auch als Depression bezeichnet wird und auch so aussieht, aber mit der "Echten" Endogenen Depression nicht das Geringste zu tun hat. Das sind einfach zwei Paar Stiefel!

Was ich von Ritalin halte, ist nicht zitierfähig...
maradonner
Ja, sehr verbreitet, viele merken es nicht mal.
StechusKaktus
Danke, hphersel, das trifft es wohl. Offenbar gibt es doch sehr unterschiedliche Bilder von depressiven Menschen, die wir im Kopf haben. Scheinbar habe ich tatsächlich Glück, die endogenen Depressionen bisher nicht erlebt zu haben. Allen, die ich mit der provokanten Fragestellung geärgert haben sollte, bitte ich um Vergebung. Interessant allerdings, in welcher Schärfe manche Antworten ausfallen. Damit verstehe ich nun besser, warum sachliche Diskussionen dazu kaum möglich sind und das Thema für smalltalk eher ungeeignet ist.
hphersel
Eine endogene Depression ist eine sehr ernste Krankheit, die massive Auswirkungen auf die Umwelt und die Angehörigen hat. Personen, in deren Umfled (beispielsweise Familie) eine an einer Depression erkrankte Person lebt, leiden oft unter der eigenen Hilflosigkeit und reagieren zurecht sauer, wenn jemand, der das nicht nachvollziehen kann, mit lockeren Sprüchen ankommt. Ein Mensch bespielsweise, der von seiner Frau verlassen wurde, ist zwar in einer depressiven Phase, kann aber mit Unterstützung durch Freunde aus ihr herauskommen oder zumindest abgelenkt werden, durch einen Kurzurlaub oder einen Kinobesuch. Bei "Echten" Depressiven nutzen solche vermeintlich guten Tipps ("Du musst Dich einfach ablenken und entspannen, dass siehst Du schon, das alles gar nich so schlimm ist!") gar nichts, im Gegenteil: Wenn Du einen Depressionskranken aus seinem gewohnten, vertrauten Umfeld hinausziehst, verstärkst Du seine Depression nur.
Wolkenlos001
Hallo, Depression zählt als psychische Störung, wichtig ist immer dass man den Leidensdruck beachtet und das Ausmaß der Traurigkeit. Mann bekommt nicht gleich die Diagnose Depression wenn man mal ein paar Tage traurig ist. Und es gibt auch Störungen, wie die Manie, bei Personen die, wie du sie nennst: fröhlich über die Norm hinaus sind.
Hier auf dieser Seite findest du alle psychischen Krankheiten genau beschrieben:
anakalia
Ich kann wirklich nicht verstehen, wie "stern" so eine Frage ins Netz stellen kann...auch wenn sie scheinbar schon über 2 Jahre alt ist. Ich habe seit meinem 15. Lebensjahr ständig wiederkehrende schwere Depressionen - heute bin ich 50 ! Jahre alt und mein Leben war ein einziger Leidensweg. Es ist wie eine quälende Folter für Gehirn und Körper. Eine furchtbare Angst bestimmt jede einzelne Sekunde. Die eigene Persönlichkeit existiert nicht mehr, man ist völlig fremdbestimmt. Da man aber weiß, wie man im gesunden Zustand funktioniert und nicht dahinkommen kann - das zermürbt zusätzlich. Man möchte nicht mehr aufstehen, nur noch schlafen, um das Ganze nicht aushalten zu müssen und man denkt, es sei leichter tot zu sein. Die leichtesten Arbeiten können nicht mehr verrichtet werden, die Körperpflege fällt schwer, oder kann gar nicht mehr durchgeführt werden. Selbst lesen oder fernsehen ist nicht mehr möglich. Man isoliert sich völlig, vor eigentlich guten Freunden hat man panische Angst. Diese Krankheit hat mir so viel genommen. Ich wollte Abitur machen und studieren, aber durch die ständigen Fehlzeiten war das nicht möglich. Viele Freunde haben sich verabschiedet, weil ich oft nicht erreichbar war. Sogar meine Ehe zerbrach, weil mein Ehemann dieses Leid nicht ausgehalten hat. Mein Kind musste zu oft von meiner Mutter betreut werden, ich wäre nicht in der Lage dazu gewesen. - Ob das von der Norm abweicht? Ja, ganz bestimmt. - Ob das eine ernstzunehmende Krankheit ist? Ja, ganz bestimmt!!!
Christian01
Hey,
hier kannst du dir viele Informationen zum Thema Depressionen holen. Depressionen heilen