Kann man durch regen - privaten wie beruflichen - E-Mail-Verkehr wirklich Zeit sparen?

Das kommt - wie immer - darauf an, wie gut oder schlecht man organisiert ist. Auch zwischen den Unmengen von eingehenden Mails pro Woche kann man sich wunderbar verzetteln, wenn man es nicht im Griff hat, beim Lesen und Abarbeiten Prioritäten zu setzen. Was eilt, was ist wichtig?

Die meiste Zeit gewinne ich beim Mailen übrigens dadurch, dass ich nicht auf die zeitgleiche Erreichbarkeit des Kommunikationspartners warten muss. So kann ich etwa meine Seminarplanung auch nachts um elf rausschicken, also zu Zeiten, zu denen ich per Telefon niemanden mehr belästigen würde.

Oft wird argumentiert, dass uns der technologische Fortschritt Zeit und Geld sparen würde. Aber haben wir wirklich mehr Zeit als vor 10 oder 20 Jahren?

Früher war es kein Problem mal eine Woche oder gar ein Monat auf eine Antwort zu warten. Heute wird eine Antwort innerhalb weniger Stunden erwartet (auch dank Email). Alles wird schneller, aber stressiger, die Anforderungen steigen immer weiter. Aber "sparen" wir dabei wirklich etwas?

Es wird soviel kommuniziert wie niemals zuvor in der Geschichte der Menschheit, aber verstehen wir uns deshalb besser oder kommen voran als früher?

Ein "reger E-Mail-Verkehr" kann keine Zeit sparen. Wir sind weder Maschinen noch Computer. "Zeitstress" passt nicht zu uns Menschen, wir fühlen uns dabei unwohl und werden krank.