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Gast

Nach welchen Kriterien werden Nachrichten gewichtet?

Es gibt Sondersendungen über die Attentate in Norwegen; gerade ist ein Flugzeug in Marokko abgestürzt mit ca. der gleichen Anzahl Todesopfer - kleine Meldung;
die verhungernden Menschen in Afrika - die Tragödie unserer Zeit -, in der Menge ein Vielfaches mehr, bekommen zwar Aufmerksamkeit, aber nicht soviel wie Norwegen.
Oder die Meldung über das Zugunglück in China ging beinahe unter - woran liegt das?
Frage Nummer 22670

Antworten (4)
Tilvur
Nun, das ist eigentlich ganz einfach: Groß in die Nachrichten kommen vor allem menschliche Tragödien und Ungewöhnliches- in Afrika verhungern seit endlosen Dekaden schon Menschen, Hungersnöte hats da schon immer gegeben und dazu ist Afrika weit weg, da sieht man als Europäer nicht so sehr den persönlichen Bezug, also interessierts auch nicht so sehr.
Flugzeugabsturz in Marokko... yay, technisches Unglück. Kann man nicht viel drüber berichten, Flugzeugabstürze taugen nur dann als "Aufmacher" wenn endweder sehr viele Landsleute betroffen sind, oder das Flugzeug einer Top-Linie(Lufthansa) in einem "zivilisierten" Land (Mitteleuropa) abstürzt.
Zugunglück in China? Technisches Problem, endlos weit weg. Kein persönlicher Bezug für die Nachrichtenkonsumenten, also keinen Aufmacher wert.

Fortsetzung folgt
Tilvur
Fortsetzung:

Amokläufe und Anschläge sind deswegen so interessant, weil sie unerwartet und unwägbar erscheinen- es kann jeden überall treffen und es passiert quasi um die Ecke, mitten im supersicheren Europa! UND: der Attentäter ist kein Islamist, sondern Norweger!

Mit anderen Worten: Der persönliche Bezug ist da (jeder kennt Norwegen, es ist nicht weit weg, viele waren schon da), es ist gleich in mehrfacher Hinsicht höchst ungewöhnlich (politisch motivierter Anschlag von Rechtsaußen, Anschlag in friedlichem "idyllischen" Land, dass sonst keine Schlagzeilen produziert, Attentäter Norweger) und nicht zuletzt: Der Attentäter lebt noch und produziert weitere Nachrichten, es wird einen Prozess geben etc. etc.

Die Gewichtung ist simpel: Was bewegt, wird aufgebauscht. Was nicht bewegt, kommt erst auf Seite 2.
hphersel
je ungewöhnlicher und gleichzeitig wichtiger etwas ist, desto eher kommt es "nach oben"
also erst kommen die ungewöhnlichen wichtigen weltbewegenden Dinge
dann die wichtigen aber nicht ungewöhnlichen Dinge
dann die ungewöhnlichen, aber nicht wichtigen Dinge, die "Kuriositäten" also

Ausnahme: Wenn der Sender, dem das NAchrichtenmagazin gehört, etwas pushen will, dann kommt es auch nach oben .So wird suggeriert, dass es wichtig sei.
Regelmäßig zu sehen bei N*4 (Sendername bewusst mit einem Stern versehen...) und Stefan Raabs Attacken wie Wok-WM. Nicht wirklich wichtig, aber beide Sender gehören zur gleichen Familie...
hphersel
China und Afrika sind für uns weit weg. Wollen wir es unseren Zuschauern etwa zumuten, dass ihnen dass Essen im Hals stecken bleibt, weil wir gerde Bilder verhungernder KInder zeigen? So etwas geht gar nicht.
Und was inChina passiert: ich war mal in Indien, und dort war in den Nachrichten China regelmäßig und ausführlich Thema, über Europa kam relativ wenig. Ich habe mich gewundert, bis es bei mir "klick" machte: China und Indien sind direkte Nachbarn, und was im Nachbarland passiert, kann uns ja auch betreffen.Das Äquivalent sind hier Nachrichten aus Frankreich. Die aber interessieren in Indien wiederum kaum einen...