Wie kann ich meiner Tochter das Nägel kauen abgewöhnen?

Ich hatte auch dasselbe Problem. Meine Tochter ließ sich das Nägel kauen nicht abgewöhnen. Dann hat mir der Arzt eine Tinktur verschrieben, die ich täglich ein bis dreimal auf ihre Nägel strich. Langsam, so nach und nach hörte sie mit dem Nägel kauen auf.

Ich habe auch schon alles Mögliche versucht, um meiner Tochter das Nägel kauen abzugewöhnen. Bisher erfolglos. Ich versuchte schon unzählige Mittel, Cremes, Salben, Pasten und Tinkturen, nichts half. Da ich auch schon etwas verzweifelt bin, wäre ich für einen Tipp ebenfalls sehr dankbar!

Nägel kauen ist keine Unart, sondern zeigt, dass irgendetwas von der Psyche her nicht in Ordnung ist. Vielleicht hat deine Tochter vor irgendetwas Angst oder ist unzufrieden. Vielleicht bedrückt sie irgendetwas. Oft ist großer Kummer die Ursache hierfür. Es kann schon helfen, ein offenes Gespräch zu führen, um die Probleme zu verringern und somit auch den Drang zum Kauen.

Das kann auch nur eine dumme Angewohnheit sein. Meine Schwester hat das auch gemacht und konnte es beenden, seit sie künstliche Fingernägel (Gelnägel) hat. Das kostet aber nicht wenig und muss regelmäßig erneuert werden. Ist außerdem frühestens ab mittlerem Teenageralter zu empfehlen (sieht ja sonst auch noch doof aus).

Nägelkauen ist ein Symptom. Ich kenne keinen Menschen, der in sich ruht und zufrieden ist und Nägel kaut. Oft ist es Stressabbau. Ich würde eher mal gucken, ob und wo es im familiären Zusammenleben Probleme oder Unausgesprochenes gibt oder wo das Kind unter Druck sein könnte, als dem Kind Tinkturen auf die Finger zu pinseln.

Das Nägelkauen kann beides sein: Stresssignal wie auch Angewohnheit. Seinen Anfang nimmt es meist als Ventil für den Abbau innerer Spannungen. Zuweilen kommt es aber vor, dass der auslösende Anlass längst weggefallen ist, die Handlung jedoch als inzwischen gefestigtes Verhalten fortbesteht. Um dem auf die Spur zu kommen, was bei deiner Tochter los ist, empfehle ich, einen Blick auf ihre gesamte Lebenssituation zu werfen im Hinblick darauf, ob und wenn ja wo sie unter besonderer Anspannung/Stress steht. Hilfreich könnte auch ein Knabbertagebuch sein, in dem sie ein paar Tage lang notiert, in welchen Situationen sie sich beim Kauen ertappt hat. Das könnte helfen, aktuelle Auslöser zu indentifizieren.

Neben dem Blick auf stressbedingte Ursachen (und ggf. deren Angehen!) kann man natürlich auch an der konkreten Verhaltensänderung arbeiten. Dabei müsst ihr berücksichtigen, dass Verhaltensveränderungen meist nicht von jetzt auf gleich erfolgen, sonder über einen längeren Zeitraum hinweg erwachsen. Das Ziel "Ab jetzt nie wieder!" ist also womöglich nicht zu erreichen und führt zu Frust (und damit neuem Stress und damit zum vermehrten Drang, diesem mit altbekanntem Muster zu begegnen). Aber ihr könntet bestimmte Räume/Situationen vom Knabbern ausnehmen. Die Mahlzeiten beispielsweise, dann weitet es sich langsam aus auf andere Bereiche als erreichbare (!) Ziele. Haltet Erfolge fest, nicht Misserfolge und klebt Smileys an den Kühlschrank für jeden Zeitraum, später jeden Tag, an dem das Nichtknabbern geklappt hat. In manchen Situationen, nachts etwa, können übrigens dünne Baumwollhandschuhe helfen, sich im Zaum zu halten.