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Gast

Wieviel Prozent der Kirchsteuer wird für Gemeinde/Pfarreiarbeit zur Verfügung gestellt?

Frage Nummer 81997

Antworten (12)
Opal
Bei einer Hochzeit, vor einiger Zeit hat der Pfarrer doch ernsthaft gesagt, wo der Klingebeutel durch die Reihen ging das man nur Silbergeld einwerfen sollte. Ich war total entstetzt und das ist kein Scherz.
Deho
@ Opal
Da bin ich auch entsetzt. Auf den Hochzeiten auf denen ich war haben die Leute Geldscheine eingeworfen.
Sixpence
Wieviel Prozent - das ist unterschiedlich. Es hängt zum Beispiel davon ab, ob die Gehälter der Pfarrer von der jeweiligen Landeskirche bezahlt werden (dann behält diese einen höheren Anteil der Kirchensteuer ein) oder ob die Kirchengemeinden die Kirchensteuerhoheit haben. Dann geht das meiste an die Kirchengemeinden, die davon die Pfarrer, Kirchenmusiker, Küster, Gemeindesekretärinnen, ErzieherInnen im Kindergarten, eventuell hauptamtlich angestellte Diakone, Jugendmitarbeiter etc. bezahlen. @ing: Der Staat zahlt diese Gehälter nicht, das wäre auch nicht logisch. - Wie dies in der katholischen Kirche gehandhabt wird, weiß ich nicht. Für die evangelische Seite hilft möglicherweise dieser Link.
Sixpence
@Opal: Der Klingelbeutel heißt so, weil daran früher oft eine kleine Schelle angenäht war, damit man wusste, dass er unterwegs war. Gerade bei Hochzeiten hat das Brautpaar häufig die Möglichkeit, den Kollektenzweck zu bestimmen, also für ein (kirchliches) Projekt oder Aufgabengebiet zu sammeln, das ihnen besonders am Herzen liegt. Das kann Diakonie-Katastrophenhilfe sein, eine Kindertagesstätte, Brot für die Welt, Knastseelsorge, Kirchenmusik ... da gibt es ein ziemliches Spektrum. Bei den Summen, die Hochzeiten überhaupt so kosten, finde ich es ganz in Ordnung, bei einer kirchlichen Trauung (wie in jedem anderen Gottesdienst auch) mit Menschen zu teilen, die es nötiger haben als man selbst. Da darf es auch gern eher rascheln als klimpern.
elfigy
Ich verstehe jetzt nicht, weswegen du so entsetzt warst Opal. 10 Pfennig haben die Leute schon vor 50 Jahren in den Klingelbeutel geworfen, und diese 10 Pfennig waren viel mehr wert, als heute ein Euro.
Opal
Elfy, weil der unverschämte (für eine Hochzeit wirklich unpassende, ellenlang Predigt haltende) Pfarrer nur Geld >= nen Euro in seinem Klingelbeutel sehen wollte. Hab aus Protest nur nen Cent reingetan.
Mosaik82
@Sixpence: Das stimmt so nicht. Kindergärten, Pflegeheime und Krankenhäuser, die unter kirchlichem Namen laufen, werden zu einem Großteil [~90%) aus öffentlichen Geldern und eben nicht von der Kirchensteuer bezahlt. Eine Schweinerei sonder Gleichen.
Exxgast
Es ist gewinnträchtig. Die Kirchen als Träger dieser Einrichtungen bekommen nicht ihre Aufwändungen ersetzt, sie erhalten feste Zuschüsse, die sich nach einem vorgegebenen Personalschlüssel, der nach den Tarifen im ÖD berechnet wird. Sie halten beides nicht ein, d.h. weniger Personal mit schlechterer Bezahlung. Private Konkurrenz gibt es deshalb nicht, weil den Privaten, würden sie es so halten wie die Kirchen, die Aufsicht eine an den Karren fahren würde. Weil die Kirchen als Träger Gewinne einfahren, sind sie auch so interessiert daran, möglichst viele Einrichtungen von den Kommunen zu übernehmen, die meist Verluste machen. Die Kirche in Deutschland ist ein Staat im Staate mit eigenen Gesetzen. Es gibt Handlungsbedarf für die Gesellschaft, wenn sie das so nicht hinnehmen möchte.
Exxgast
Die einfachen Pfarreien werden von den Kirchenoberen beider großen Konfessionen finanziell schlecht behandelt. D.h. Einrichtungen der ev. Landeskirchen schwimmen in Geld, während nebenan der einfache Pfarrer für dringend notwendige Reparaturen an seiner Kirchen, sein Schäflein anbetteln muss. Bei dem aktuellen Skandal im Limburg wurde ähnliches offenbar. Der Bischofsstuhl hat Geld ohne Ende und die kath. Gemeinden haben kein Geld für notwendige Ausgaben. Auch bei den Kirchen stinkt der Fisch vom Kopf her.
Sixpence
@ing793: Danke, wieder was gelernt. Bischofsgehälter = Teil des (mit Recht) vieldiskutierten Ausgleichs für die Enteignungen vor 200 Jahren. Da kann man sich drüber unterhalten.
@exxgast: Unsere Kirchengemeinde unterhält eine Kita. Sicher mit Zuschüssen. Wir standen vor der Frage: Behalten oder aufgeben? Behalten bedeutete: Aus- und Umbau (auch der mit Zuschüssen, gar keine Frage) gemäß den Vorschriften des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz). Da ging aber trotz Zuschüssen aus unserem Haushalt (also dem der Kirchengemeinde) ein erkleckliches (sechsstelliges) Sümmchen dahin. Und das kommt NICHT durch zukünftige Gewinne der Kita wieder rein.
Sixpence
@Mosaik: ich habe nicht behauptet, dass Kindergärten, Krankenhäuser, Pflegeheime etc. komplett aus Kirchensteuermitteln finanziert würden. Immerhin sind das Einrichtungen, von denen ich u. U. mal einen Nutzen haben könnte. Der Staat weiß schon, warum er die gar nicht alle übernehmen kann und will; da wird von kirchlicher Seite einiges geleistet, was sonst ein bisschen schwierig werden könnte. - Andererseits bezahle ich auch für Fußballstadien und Polizeieinsätze bei Großveranstaltungen, von denen ich gar nichts habe. Und aus Opern zum Beispiel mach ich mir auch nichts :-)
Mosaik82
@Sixpence: Zwischen Kitas und Fussballstadien gibt es allerdings noch mehr unterschiede, außer deiner Nutzung. Auf der Kita steht "kirchlich" drauf, obwohl sie nahezu ausschließlich vom Staat bezahlt wird. Hier gilt kirchliches Arbeitsrecht, also Streikverbot, Geschiedene und Wiederverheiratete werden gefeuert, undurchsichtige Tarifpolitik. Das ist nicht richtig. Wenn die Kirche ihre Rechte durchsetzen möchte, soll sie auch dafür bezahlen. Es kann nicht sein, dass wir uns gegen allerlei Diskriminierung einsetzen, es jedoch akzeptieren, dass Moslems nicht in kirchlichen Krankenhäusern angestellt werden, obwohl diese mit öffentlichen Geldern bezahlt werden.