Warum bleibt Tesafilm überall kleben - nur nicht dort, wo er eigentlich sollte?

Ich kann dir weder physikalisch noch statistisch fundierte Antworten geben, nur meine Erfahrung. Im Prinzip besteht die Beschichtung eines Klebebandes nicht aus Klebstoff, sonst würde das Klebeband selbst verkleben, man könnte es also nicht abrollen. Häufige Gründe für ein Versagen des Klebebandes sind Überalterung oder billige Nachahmer. Ein Berühren der Klebeflächen - Klebeband und Päckchen - führen durch das Fett in den Fingern zu Problemen (Haut ist selbst dann fettig, wenn man denkt, sie wäre sauber). Papier ist sehr offenporig. Es kann sich eine Menge Staub ablagern, der so fein ist, dass man ihn nicht sieht.

Nachdem dein Tesa schon auf Finger, Papier, Schere , Abroller, Tisch usw.
geklebt hat, soll er auch noch auf dem Paket kleben ? Ist ein bischen viel verlangt, von einem Plastikband mit uhu.

Das Problem ist physikalisch. Die Klebefähigkeit verschiedener Klebebänder oder Klebe-Etiketten ist auf verschiedene Oberflächenstrukturen ausgerichtet. Auf den jeweiligen Ziel-Oberflächen klebt das Band dann jeweils so gut wie vorgesehen, sofern sowohl der Kleber als auch die Oberfläche nicht verunreinigt sind.

Teppichklebeband klebt tierisch gut, die bunten Post-It-Zettel bestimmungsgemäß nicht. Irgendwo dazwischen liegt der oft im Büro genutzte Tesafilm, aber auch zum Beispiel das sogenannte Spiegelband, ein doppelseitiges Klebeband mit einer Zischenlage aus Schaumstoff, die Unebenheiten ausgleichen kann.

Nun die schlechte Nachricht: "Wo er eigentlich sollte" ist eine Wunschvorstellung des Anwenders, die oft mit den physikalischen Gegebenheiten überhaupt nicht vereinbar ist - "trocken, sauber und fettfrei" ist nicht verhandelbar.